Text eines indianischen Stammesältesten
Es interessiert mich nicht, womit du deinen Lebensunterhalt verdienst.
Ich möchte wissen, wonach du innerlich schreist und ob du zu träumen wagst,
der Sehnsucht deines Herzens zu begegnen.

Es interessiert mich nicht, wie alt du bist.
Ich will wissen, ob du es riskierst, wie ein Narr auszusehen, um deiner Liebe willen, um deiner Träume willen und für das Abenteuer des Lebendigseins.

Es interessiert mich nicht, welche Planeten im Quadrat zu Deinem Mond stehen.
Ich will wissen, ob du den tiefsten Punkt deines eigenen Leids berührt hast,
ob du geöffnet worden bist von all dem Verrat, oder ob du zusammengezogen und verschlossen bist aus Angst vor weiterer Qual.

Es interessiert mich nicht, wie viele Siege du errungen hast.
Ich will wissen, ob du mit dem Schmerz dasitzen kannst, ohne zu versuchen ihn zu verbergen oder ihn zu überspielen.

Es interessiert mich nicht, wie viele Diplome und Titel du erworben hast.
Ich will wissen, ob du die Prüfungen, die dir das Leben auferlegt hat, bestanden hast oder ob du versucht hast, dich vor der Verantwortung zu drücken.

Es interessiert mich nicht, welche Position in der Gesellschaft du bekleidest und wie viel Geld du verdienst.
Ich will wissen, ob du tanzen kannst und dich von den Fingerspitzen bis zu den Zehen freuen kannst.

Es interessiert mich nicht, ob die Geschichte, die du erzählst, wahr ist.
Ich will wissen, ob du jemand enttäuschen kannst, um dir selbst treu zu sein.
Ob du den Vorwurf des Verrats ertragen kannst und nicht deine eigene Seele verrätst.

Es interessiert mich nicht, mit welchen bedeutenden Personen du befreundet, verwandt oder verschwägert bist. Ich will wissen, wer du bist, was dich von innen hält, wenn sonst alles wegfällt.

Und ich will wissen, ob du mit dir Freundschaft geschlossen hast und du mit deinem Scheitern leben kannst und trotzdem am Rande des Sees stehen bleibst und zu dem Silber des Mondes rufst: „Ja“.

Sozusagen grundlos vergnügt
Ich freu mich, weil am Himmel Wolken ziehen
Und daß es regnet, hagelt, friert und schneit.
Ich freu mich auch zur grünen Jahreszeit,
wenn Heckenrosen und Holunder blühen.
Wenn Amseln flöten und wenn Immen summen,
Daß Mücken stechen und Brummer brummen.
Daß rote Luftballons ins Blaue steigen.
Daß Spatzen schwatzen und Fische schweigen.
Ich freu mich, weil der Mond am Himmel steht
und daß die Sonne täglich neu aufgeht.
Freude, weil der Herbst dem Sommer folgt und Lenz dem Winter,
gefällt mir wohl. Da steckt ein Sinn dahinter,
wenn auch die Neunmalklugen ihn nicht sehn.
Man kann nicht alles mit dem Kopf verstehn!
Ich freue mich. Das ist des Lebens Sinn.
Ich freue mich vor allem, daß ich bin.
In mir ist alles aufgeräumt und heiter:
Die Diele blitzt. Das Feuer ist geschürt.
An solchem Tag erklettert man die Leiter,
die von der Erde in den Himmel führt.
Da kann der Mensch, wie es ihm vorgeschrieben,
weil er sich selber liebt – den Nächsten lieben.
Ich freue mich, daß ich mich an das Schöne
und an das Wunder niemals ganz gewöhne.
Daß alles so erstaunlich bleibt, und neu!
Ich freu mich, daß ich… daß ich mich freu.
Mascha Kaléko

Abtauchen in die Tiefe des Meeres
Um die nachstehende Geschichte zu verstehen, sollten Sie sich mit den 5 Elementen – im Speziellen mit der Wandlungsphase Wasser – auseinandersetzten. Vielleicht finden Sie ja eine Verbindung zu sich selbst oder es kommen Ihnen automatisch Menschen in den Sinn, die Sie sofort mit der Geschichte in Verbindung bringen.

Der Pottwal
Du bist ein uralter 33 Meter langer und 120 Tonnen schwerer Pottwal, der im Meer wohnt. Wenn dir danach ist kannst du 1000 Meter in die Tiefe tauchen. Dort ist es schön dunkel und kalt besonders im Winter, die Jahreszeit, die du am meisten liebst.
Du siehst relativ schlecht, was nicht weiter schlimm ist, da du nur selten an die Wasseroberfläche kommst, hörst dafür einen für Menschen unvorstellbaren Umfang an Tönen. Du orientierst Dich, „siehst“ über Dein Gehör.
Aufgrund deiner Größe hast du wenige Feinde vor denen du Angst haben musst. Hinzu kommt ein tiefes Urvertrauen, das übertriebenen Ängsten keinen Raum gibt und dich darin bestärkt das Alles letztendlich gut wird. Deshalb fällt es dir auch nicht schwer, mutig zu sein, wenn es notwendig ist.
Dein Leben ist gekennzeichnet durch lange Phasen der Ruhe, die unterbrochen werden, wenn du dich auf die lange Walwanderung in Richtung Süden begibst.
Deine Lebensphilosophie beruht hauptsächlich auf zwei Grundsätzen. Der erste lautet: „In der Ruhe liegt die Kraft“, diese zeigt sich besonders gut in deinen starken Knochen. Auch Knochen sind an sich ruhig, können sich nicht aus sich heraus bewegen, stellen jedoch die Basis dar für Muskeln und Sehnen, die Bewegung umsetzen können.
Der zweite Grundsatz lautet: „Steter Tropfen höhlt den Stein“. Um einen Stein auszuhöhlen bedarf es großer Ausdauer, die du ebenso wie deine anderen Qualitäten von deinen Vorfahren erhalten hast. Du achtest auf diese geerbte Energie, denn du weißt, wenn sie aufgebraucht ist, dann ist dein Leben am Ende.
Obwohl Du, dank Deiner starken Sexualenergie, mit Kindern und Kindeskindern sehr großzügig gesegnet bist, hast Du Dir über die Jahre Deine starken Nerven bewahrt.
Eines Tages ……..